Krank durch Stress

Krank durch Stress – Wie erkläre ich das meinem Arbeitgeber?

Krank durch Stress – Am Arbeitsplatz herrscht oft ein raues Klima: Konkurrenzdenken und Misstrauen stehen an der Tagesordnung. Viele Arbeitnehmer stehen so sehr unter Leistungsdruck, unter anderem auch durch die ständige Erreichbarkeit der neuen Medien, dass es ihnen schwer fällt, sich zu entspannen und wieder runterzukommen.

Zu den teils immensen Anforderungen haben sich auch noch destruktive Umgangsformen, wie Mobbing und böse Nachrede, gesellt. Auch tägliches Pendeln von einer Stunde zur Arbeit und regelmäßige Überstunden verursachen Stress und knocken viele Menschen gesundheitlich aus. Wenn der Stress chronisch wird, kann es zu folgenden Stressfolgeerkrankungen kommen:Krank durch Stress

  •           Bluthochdruck
  •           Herz-Kreislauferkrankungen
  •           Rückenschmerzen
  •           Magengeschwüre
  •           Schlafstörungen
  •           Asthma
  •           Chronische Kopfschmerzen
  •           Burnout-Syndrom
  •           Depressionen

Bei ohnehin schon unsicheren Arbeitsplätzen kann es jetzt gefährlich werden. Wie informiere ich den Chef von meiner Erkrankung, wenn eine Kündigung befürchtet wird oder zumindest realistisch ist?

 Informativ: Stress steigert das Schlaganfallrisiko

Drei Phasen der allgemeinen Stressreaktion

Wenn ein Mensch mit einer belastenden Situation konfrontiert wird, dann reagiert der Körper zunächst mit der Reduktion der Körperfunktionen, um schnell auf die Gefahr reagieren zu können. Nach dieser sogenannten Alarmreaktion aktiviert der Körper alle verfügbaren Kräfte und Ressourcen, um der Gefahr zu begegnen.

Dabei werden Stresshormone ausgeschüttet sowie Herz, Atmung und Kreislauf aktiviert. Hält die Stresssituation über längere Zeit an, beginnt der Körper sich an die Situation anzupassen. Diese Phase wird Widerstandsphase genannt. Kann die Situation bewältigt werden, tritt die Erholungsphase ein. Wird die Situation jedoch nicht erfolgreich gemeistert und hält weiterhin an, kommt es zur Erschöpfungsphase. In dieser Phase ist der Körper im Daueralarm-Zustand und wird auf Dauer entkräftet.

 Hier finden Sie Hilfe/ Redaktionstipp: Stressforum – Fragen und Antworten zu Stress bei der Arbeit

Frauen gehen bekanntlich anders mit Stress und Krankheit um als Männer

Es wird ihnen nachgesagt, dass sie emotionaler reagieren und kommunikativer sind,  ebenso, dass sie öfter das offene Gespräch suchen – auch mit dem Chef? Am Arbeitsplatz sind bei den Frauen die Konsequenzen eines Arbeitsplatzverlustes ebenso realistisch wie bei ihren männlichen Kollegen. Deshalb ist es wichtig, rechtzeitig zum Arbeitgeber zu gehen und das Problem plausibel zu erklären: Sagen Sie Ihrem Arbeitgeber, was in Ihrem Unternehmen so viel Stress verursacht und machen Sie gleich Vorschläge, wie Sie selbst damit umgehen würden und was in anderen Unternehmen erfolgreich war – am besten ohne jegliche Vorwürfe. Denken Sie daran, Sie wollen ihre Situation verbessern und nicht verschärfen.

Wenn es möglich ist, suchen Sie sich Verbündete. Kündigen Sie gesundheitliche Probleme nicht gleich vollmundig an. Wenn Sie allerdings bereits schwerer erkrankt sind, stehen beide Seiten vor vollendeten Tatsachen. Da hilft nur noch Offenheit, aber auch hier nur zum passenden Zeitpunkt. Bereiten Sie die Gesprächssituation im Privaten oder mit ihrem Arzt vor. Überlegen Sie sich Formulierungen und wägen Sie schon im Vorfeld ab, wie Ihr Arbeitgeber reagieren wird. Was könnte passieren? Was wären die schlimmsten Konsequenzen aus diesem Gespräch? Was die besten? Stellen Sie sich darauf ein.

Stress bei Männern ist oft ein größeres Problem

Bei Männern fängt es schon damit an, dass sie sich Stresssituationen und Krankheiten gar nicht eingestehen wollen. Da ist es schwer, auf den Chef zuzugehen und Vorschläge zur Verbesserung der Unternehmensabläufe und des Betriebsklimas zu machen. Wo die Einsicht fehlt, fehlt leider oft auch der Weg. Lassen Sie es also nicht auf den Ernstfall ankommen, sondern planen Sie klug voraus.