Krankschreibung bei Depression, was tun?

Dem Vortrag von Dr. med. Katharina Stenger zur Arbeit und Depression an der Universität Leipzig ist zu entnehmen, dass vor allen Dingen die Bedingungen auf Arbeit das Risiko der Depression erhöhen. Geschwindigkeit, Konkurrenz, enorme Arbeitsdichte und schwankende soziale Fähigkeiten führen für Betroffene direkt ins Abseits. Wann der Arzt einer Krankschreibung bei Depression zustimmt? Wie Sie diese Krankheit erkennen und behandeln? Dazu gibt es hier mehr Informationen.

Krankschreibung bei Depression
Depression © ra2 studio

Krankschreibung bei Depression

Tatsächlich gehören Depressionen immer noch zu einem unterschätzten Problem unserer Gesellschaft. Denn gerade einmal 30-40 % gehen in den ersten 12 Monaten in Kontakt mit dem Gesundheitssystem. Zumal gerade in der Psycho-Therapie lange Wartezeiten keine Seltenheit sind. Weiterhin ist die schlechte Versorgung für chronisch psychisch Kranke dabei nur eine der zwingenden Konsequenzen.

In Deutschland kommen wir auf 30% Erwerbsuntätige. Dabei haben gerade in den letzten zehn Jahren die psychischen Erkrankungen und in der Folge daraus die Arbeitsunfähigkeit zugenommen. Hier lässt sich ein vermehrtes Aufkommen bei Frauen mit 83 % und bei Männern mit 50 % entnehmen. Wobei an dieser Stelle anzumerken ist, dass der Kranken-Stand stark rückläufig ist.

Die Dauer der Krankschreibung bei Depression

Im direkten Vergleich konnte den Angaben der AOK aus dem Jahr 2009 entnommen werden. Gerade die Dauer der Krank-Schreibung bei psychischen Störungen und Depressionen ist höher als bei physischen Leiden. So haben Patienten durchschnittlich bei Erkrankungen der Atemwege 6,4 Tage gefehlt. Wohingegen Patienten mit psychischen Erkrankungen 22,5 Tage nicht auf der Arbeit erschienen sind.

Depression und Früh Rente

Demnach führen die häufigsten Gründe zu einer Früh-Rente vor allem auf psychische Krankheit hin. Beispielsweise gehen 30,4 % aller Männer in die Frührente und 41,6% aller Frauen. Im gleichen Zug verzeichnet das Statistische Bundesamt 2010 noch einen Anstieg der Kosten für diese Verhaltens-Störungen um satte 5,3 Milliarden €.

Diagnose und Krankschreibung: Depression versus schlechter Laune

Allerdings stellt das eine enorme Herausforderung für behandelnde Ärzte dar. Überdies Lustlosigkeit, schlechte Laune und Lethargie von einer ernst zu nehmenden Erkrankung abzugrenzen. Wir haben es hier mit einer der heftigsten Diskussionen auf dem Arbeitsmarkt zu tun.

Wann ist der Arbeitnehmer gesund?

Wenn zum Beispiel Arbeitnehmer wenig oder kein Interesse an ihrer Tätigkeit haben, kein Erfolg, keinerlei Kontrolle oder eine stetige Unter bzw. Überforderung verspüren? Dann handelt es entweder um ein Defizit an Disziplin oder um fehlende Motivation. Mit der Depression habe die oben erwähnten Symptome rein gar nichts zu tun. Eine wirklich ernste Krankheit geht oft mit einem schnellen Beginn einher.

So verändert der Betroffene aus dem Nichts sein Verhalten und die Persönlichkeit. Daraus resultieren Probleme auf der Arbeit, die für sein Umfeld keine Ursachen haben. Depressive Menschen leiden unter starken Schuldgefühlen und bewegen sich zwischen einem zwischen Versteinerung und Hoffnungslosigkeit.

Burnout versus Deppression

Im Gegensatz zum Erschöpfungs-Syndrom oder dem Burn-Out leiden die Betroffenen unter enormer Müdigkeit. Diese Symptome gehen vor allen Dingen nach sehr intensiven und aufreibenden Phasen der Arbeit und Belastung einher.

Mittlerweile gehen Psychologin und Wissenschaftler davon aus, dass Menschen infolge von stetiger psychischer und physischer Überlastung zu diesem Syndrom neigen.  Was wohl ein Grund sein mag, warum es lange Zeit als Manager Krankheit bekannt war.

Wenn aus Burnout eine klinische Depression wird

Tatsächlich kann ein Burn-Out aus den Symptomen und einem langen Krankheitsverlauf depressive Symptomatik annehmen. Demnach landen Betroffene in extremen Fällen unter der klinischen Depression.

Außerdem gehen dem ein langer Verlauf der Krankheit und eine Entwicklung aus der Reduktion der Leistung und der Fähigkeit bis hin zum Stimmungs-Tief, emotionalen Defiziten und Antriebs-Verlust in die Diagnose der klinischen Depression einher.

Krankschreibung bei Depression: Kriterien für Diagnose

Wir wollen es nicht verpassen, Ihnen folgend nun die wichtigsten Kriterien für eine Diagnose von Depression zu liefern. Diese Faktoren gelten für behandelte Ärzte und Psychologen als Anhaltspunkte. Wobei immer der klinische, individuelle Zustand des Patienten ausschlaggebend ist:

  • Zumeist leiden Betroffene unter einem geringen Selbstwertgefühl.
  • Dem einher gehen nachlassender Appetit und ein Verlust der vorhergehenden Interessen.
  • Folglich ist es Betroffenen nicht mehr möglich, ordentlich durch zu schlafen.
  • Sie plagen sich mit den Gefühlen von Schuld und dem eigenen Verlust der Werte.
  • Auch die Zukunfts-Perspektiven fallen negativ und pessimistisch auf.
  • In extremen Fällen führt die depressive Stimmung zu Suizid Gedanken.
  • Folglich bilden diese Anzeichen und Kriterien auch für das soziale Umfeld depressiver Menschen ein echtes Alarmsignal, um schwer wiegende Folgen noch abwenden zu können.

 Fazit:  Krankschreibung bei Depression

Grundsätzlich können Suizid Gedanken bei klinischen Depressionen immer eine Rolle spielen. So leiden bis zu 70 % unter Suizid Ideen.  Zu den erklärten Risiko Gruppen gehören krisenhafte Ereignisse, wie zum Beispiel der Verlust der Arbeit, hohe Schulden, eine Trennung oder Traumata.  Darüber hinaus spielen auch Suizid Versuch in der Vergangenheit der Familie eine große Rolle. Das Herz der Sozio-Therapie und Psycho-Therapie ist das Verhalten und eine interpersonelle Therapie.

Auch im Zusammenhang mit der Arbeit, dem Umfeld und den Angehörigen. Um die Behandlung in alle Lebensbereiche, sprich in das Wohnen, Genießen, Hobby und Arbeiten, integrieren zu können. Allerdings sollten Betroffene sich sofort in die Hände von Ärzten begeben. Diese führen ein Gespräch über das Leben, die Probleme und die Situation. Dabei liegt der Fokus auf  dem Patienten und einer Genesung auf lange Sicht.